Graduate Program T-Systems erfolgreich absolviert - mein Fazit

Das Graduate Program ist ein kurzes, aber sehr intensives Trainee-Programm über 6 Monate bei der T-Systems. Maja hat es erfolgreich absolviert und berichtet Dir von ihren Erfahrungen.

Februar 14, 2024

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In unserem heutigen Artikel beenden wir die Serie über das T-Systems Graduate Program mit meinen Learnings und meinem finalen Fazit. Das Graduate Program ist ein kurzes, aber sehr intensives Trainee-Programm über 6 Monate bei der T-Systems, einer Telekom-Tochter, für Uniabsolvent:innen. Die Teilnehmenden werden im Verlauf des Programms zu digitalen Consultants ausgebildet und nach Abschluss des Programms in verschiedenen Bereichen des IT-Projektmanagements eingesetzt. Wenn du dich für das Programm interessierst, dann schau gerne bei unseren anderen beiden Artikeln Graduate Program T-Systems und Aus der BWL in die IT vorbei.

Als ich mich vor ca. einem Jahr für das T-Systems Graduate Program entschied, war ich als BWLerin sowohl begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten zum IT-Einstieg, als auch etwas zögerlich über mögliche Herausforderungen in einem fremden Berufsfeld. Rückblickend betrachtet war meine Reise mit dem Programm eine Mischung aus positiven Erlebnissen, jeder Menge neuem Wissen und Erfahrungen.

Aufbau des Programms

Das Graduate Programm – nicht zu verwechseln mit dem 1,5-jährigen Start up! Traineeprogramm der Telekom – ist aufgeteilt in Theorie- und Praxisphasen, ähnlich wie bei einem dualen Studium. Dieser Mix ermöglichte es mir, das Gelernte sofort in die Praxis umzusetzen und einen tiefen Einblick in verschiedene, reale Projekte zu erhalten. So entstand sehr schnell ein gutes Verständnis für die verschiedenen Aspekte des IT-Berufs. Als Product Owner war ich beispielsweise dafür verantwortlich, die Anforderungen der Kund:innen zu verstehen und sicherzustellen, dass diese im Projekt entsprechend umgesetzt wurden. Während der Theoriephasen wurden wir in verschiedenen Themen geschult, darunter Digitalisierung, agile Arbeitsmethoden, Grundlagen der Softwareentwicklung und Projektmanagement. Diese Kurse wurden durch Zertifizierungen abgeschlossen, die sich zum Teil sehr wie Prüfungen anfühlten. Diese Zertifikate sind jedoch enorm wertvoll, da sie als Aushängeschild für bestimmte Fähigkeiten und bestimmtes Wissen gelten und häufig den Standard der Industrie widerspiegeln.

Vermitteltes Wissen

Ein weiterer Vorteil des Programms war die starke Vorselektion von Wissen, das speziell auf unsere zukünftige Tätigkeit ausgerichtet war. Wir haben in diesem Sinne kein „unnötiges Wissen“ vermittelt bekommen, was es ermöglichte, das Programm in einer enorm kurzen Zeitspanne zu absolvieren. Darin liegt gleichzeitig jedoch auch ein Nachteil, da der Wissensvorsprung von reinen Tech-Studiengängen mit dem Programm nicht aufgeholt werden kann. Durch die Kürze haben wir die meisten Inhalte nur sehr oberflächlich behandelt, sodass ein tieferes Wissen in Eigenverantwortung zu erlernen war.

Netzwerk

Darüber hinaus bot das Graduate Program eine hervorragende Netzwerkmöglichkeit. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Graduates sowie mit erfahrenen Kolleg:innen konnte ich mein berufliches Netzwerk erheblich erweitern und wertvolle Kontakte knüpfen, die mir auch über das Programm hinaus hilfreich sein werden. Dabei ist vor allem das Netzwerk innerhalb der Graduates-Gruppe wertvoll und bereichernd, da die Teilnehmer:innen sehr divers waren. Auch eine Frauenquote von 50% gilt es ausgesprochen lobend zu erwähnen.

Kritik

Nun zur Kritik am Programm: Die Theorie- und Praxisphasen laufen nacheinander und somit getrennt ab. Befindet man sich also in einer Theoriephase, erhält man teilweise 8-12 Wochen Blockunterricht. Meines Erachtens wäre das Konzept gelungener, würde man die beiden Phasen miteinander verschmelzen und parallel weiter in den Projekten arbeiten. So fühlt sich das Lernen organischer und abwechslungsreicher an. Nach Angaben der Organisator:innen wurde dieser Impuls bereits für den folgenden Durchgang Graduates umgesetzt.

Das Programm ist mit einigen Ausnahmen remote zu absolvieren. Die Onboarding-Tage sowie 1 bis 2 Schulungen finden gemeinsam in Präsenz in der Gruppe statt. Die restliche Zeit der 6 Monate hat man abgesehen von gemeinsamen Schulungen nur wenig Kontakt zu seinen Mitstreiter:innen. Das ist sehr schade, da die Dynamik der Gruppe zum Teil ein Lebenselixier für das Trainee ist.

Mit meinem letzten Kritikpunkt befinde ich mich im Zwiespalt. Das Trainee wird über den gesamten Zeitraum von sogenannten Lerncoaches begleitet, die dafür da sind, dass man das Maximum an Wissen mitnimmt und einen dabei unterstützen, selbstreflektiert mit dem Gelernten umzugehen. Der Input dieser Trainer:innen ist zum Teil sehr sinnvoll und erhellend. Gleichzeitig müssen aber auch über die verschiedenen Phasen des Programms immer wieder „Sidechallenges“ erfüllt werden, die Gruppenarbeiten mit Abgabeleistung ähneln. Diese Challenges fallen häufig mit Zertifizierungsphasen zusammen und können zwischenzeitlich extrem stressig werden, zumal der Inhalt auch eher nebensächlich für den späteren Beruf ist. Daher würde ich das Dasein unserer Lerncoaches an sich als hilfreich und wertvoll beurteilen, die Sidechallenges jedoch eher als aufwendig und unnötig.

Fazit

Alles in allem war das Programm eine optimale Quereinstiegsmöglichkeit für mich. Ich kann das Programm denen guten Gewissens empfehlen, die vor allem einen schnellen und effektiven Weg in die IT suchen. Für Tech-Lover:innen und Tech-Absolvent:innen würde ich vom Digital Track eher abraten und den Tech Track oder den direkten Berufseinstieg wählen. Mein Netzwerk und die interne Sichtbarkeit bei der T-Systems würde ich am Ende fast am wertvollsten einstufen.

Alle Einstiegsmöglichkeiten findet ihr auf der Website von Telekom Karriere: vom Graduate Programm bis zum Start up! Traineeprogramm, vom Dualen Studium bis zum Karrierematcher.

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