Mein erstes Semester ITMC

Auf der Suche nach einem Master in IT? Ich berichte dir von meinem erstem Semester in IT-Management und -Consulting und wie es als Quereinsteigerin ist.

April 01, 2022

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Wenn du auf der Suche nach einem Master im Bereich IT bist, dann bist du hier genau richtig. Ich habe dir einen Erfahrungsbericht zu meinem ersten Semester in IT-Management und Consulting (ITMC) an der Uni Hamburg zusammengestellt.

Alles zu den Zulassungsvoraussetzungen und warum ich mich für diesen Studiengang entschieden habe, findest du hier.

Meine erste Woche

Das Semester begann am 05. Oktober mit der Orientierungseinheit (“Ersti-Woche”). Diese fand zum Glück in Präsenz statt und dauerte 3 Tage. Sie wurde von Studierenden aus höheren Semestern organisiert und betreut. Die Teilnahme war verpflichtend. Nach einer offiziellen Begrüßung wurden wir in kleinere Gruppen mit zwei Gruppenleitern verteilt. Hier stand vor allem das Kennenlernen der Kommiliton:innen und die organisatorischen Aspekte im Fokus.

Die meiste Zeit waren wir am Informatikum (der Campus für den Fachbereich Informatik). Am ersten Abend gab es auch ein Abendevent und am letzten Tag haben wir eine Ralley durch die Stadt gemacht.

Da ich bereits zwei Semester an der Uni Hamburg studiert habe, war vieles für mich nicht neu. Ich hatte mich auch schon für die Module angemeldet und kannte alle Zugänge. Es war trotzdem sehr hilfreich, um Tipps für das Masterstudium und einen besseren Überblick über das Semester zu erhalten.

Meine Module im ersten Semester

Der reguläre Aufbau des Masters ITMC an der Uni Hamburg sieht wie folgt aus:

Für das erste Semester habe ich mich für alle vorgegebenen Pflichtmodule angemeldet: Einführung in die Praxiselemente, IT-Innovation und -Transfer sowie Innovations-Labor 1. In IT-Management habe ich Privacy by Design und in IT-Entwicklung Software Architecture gewählt. Zusätzlich habe ich noch IT-Innovationsforum 1 (2. Semester) und Consulting-Methoden (3. Semester gewählt. Ich hatte auch noch Business Prozess Management gewählt. Dies habe ich aber nach kurzer Zeit abgewählt.

Hier findest du eine kurze Beschreibung, den Aufbau und ein Fazit zu meinen Modulen:

Studienplan ITMC

IT-Innovationsforum 1

​ ℹ️ 3 ETCS – 1,5h Vorlesung – Hausarbeit

In diesem Modul wird jede Woche ein Vortrag von den verschiedensten (meist Hamburger) Unternehmen gehalten. Dadurch erhältst du einen Überblick über aktuelle IT-Innovationen, kennst Innovationstreiber aus unterschiedlichen Perspektiven und lernst Innovationszyklen kennen. Es hilft dir IT-Innovationen und die damit verbundene Unternehmenstransformation einzuschätzen.

Die Vorträge wurden unter anderem von OTTO, Lufthansa Technik, Capgemini und dem HSV gehalten. Themen waren z.B. ​

  • Vorstellung des Venture Client Modells und warum man damit Innovationen fördert
  • Cloud Migration bei einer Großbank – wie ein zentrales Plattformteam helfen kann
  • Towards IT platforms leveraging the untapped innovative user power

Du wirst in einer Gruppe einem Vortrag zugeordnet, um diesen Vortrag vorzubereiten, einzuleiten und die Diskussionsrunde zu moderieren. Außerdem gibt der Vortrag das Thema deiner Hausarbeit vor.

Mein Vortrag wurde von WPS zum Thema „Die Innovation als Bergwanderung – vom Tal bis zum Gipfel und was dazwischen passiert“ gehalten. In meiner Hausarbeit habe ich mich mit linearen und iterativen Innovationsprozessen auseinandergesetzt. ​

Consulting-Methoden

​ ℹ️ 3 ETCS – 3 Tage Blockseminar – Mündliche Prüfung

Beim Blockseminar Consulting-Methoden kann man zwischen den Schwerpunkten Projektmanagement und Kommunikation wählen. Ich habe mich für Projektmanagement entschieden. In dem Blockseminar wurde der PMI-Standard durchgearbeitet. Für mich war das Modul vor allem eine Auffrischung und Wiederholung von bekannten Inhalten, da ich bereits zwei Jahre als Projektmanagerin gearbeitet habe. Die Inhalte wurden von einer Fallstudie begleitet, die wir als Gruppe bearbeitet haben und die in der mündlichen Prüfung weitergeführt wurde. Dies hat zur Verfestigung der Inhalte beigetragen. ​

Innovations-Labor 1

​ ℹ️ 3 ETCS – 3 Tage Blockseminar – Hausarbeit

Das Innovations-Labor besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil findet am Ende des ersten Semester als dreitägiges Seminar statt. Vor Beginn des Labors konnten wir uns auf drei verschiedene Challenges bewerben, die von Unternehmen eingereicht wurden. Die Auswahl sah wie folgt aus: ​

  • Government Metaversum
  • Smart Energy – Der Energieversorger der Zukunft
  • Unterstützung der digitalen Inklusion („Diklusion“) bei vulnerablen Zielgruppen im Kontext von (Weiter-)Bildung

Auf Basis unserer Bewerbungen wurden wir in 5er-Gruppen eingeteilten. Ich habe die Challenge „Government Metaversum“ erhalten. Wir haben mit Hilfe des Digital Innovation Playbook, welches u.a. Design Thinking, Lean Startup, BMC und Service Design kombiniert, eine Geschäftsidee entwickelt. Da eine genauere Beschreibung den Rahmen sprengen würde, werde ich dazu nochmal einen eigenen Erfahrungsbericht schreiben. Es waren 3 sehr lange und intensive Tage, bei denen wir sehr viel gelernt haben. Das Thema Metaverse ist ein Hypethema und war eine besondere Herausforderung bei der Challenge. Am Ende der drei Tage wurden die Ideen vor allen Gruppen und Unternehmensvertreter:innen gepitcht. In InnoLab 2 werden die Geschäftsideen weiterausgearbeitet und ein Business Plan erstellt.

Einführung in die Praxiselemente

ℹ️ 3 ETCS – 3 Tage Blockseminar – Hausarbeit

Das Modul „Einführung in die Praxiselemente“ fand zu Beginn des Semesters und vor Ort statt. Themenschwerpunkt war Kommunikation. Dazu erhielten wir Input, z.B. was bei Kommunikation zu beachten ist, wie man Feedback gibt und annimmt, was bei einer Gehaltsverhandlung zu beachten ist. Dann haben wir dies in Rollenspielen in kleineren Gruppen angewandt und uns gegenseitig Feedback gegeben. Moderiert und begleitet wurden die Tage von Studierenden aus höheren Semestern.

Ich bin sehr kritisch dem Modul gegenüber. Mir fehlte Feedback von Expert:innen und konnte nicht viel Neues lernen. Meine Kommiliton:innen sehen das zum Teil sehr anders und fanden die drei Tage sehr hilfreich. Das begründet sich sicherlich darin, dass wir alle sehr unterschiedliche Hintergründe und Erfahrungen haben.

Prüfungen und Abgaben

Ende Januar hatten wir die letzte Veranstaltungen. Im Februar standen die Klausuren an und im März einige Abgaben. Bevor es jedoch in die Lernphase ging, mussten wir am 31.01. noch die Hausarbeit für Einführung in die Praxiselemente abgeben. Diese hatte ich in den Weihnachtsferien zum Glück schon fast fertig geschrieben, sodass im Januar nicht mehr so viel zu tun war.

Die Klausuren fanden wie folgt statt:

  • 15.02. IT-Innovation und -Transfer (2 Stunden)
  • 16.02. Privacy by Design (online, 3 Stunden)
  • 21.02. Software Architecture (2 Stunden)

Vom 07.02. bis 10.02. hatte ich noch das Blockseminar Consulting-Methoden. Das lag für die Lernphase nicht so passend. Nach den 3 Tagen Seminar, fand am 4. Tag die mündliche Prüfung statt. 
Anfang März stand noch Innovations-Labor 1 an. Erst vor Ort wurde mir bewusst, dass wir auch dort noch eine Abgabe machen müssen. Dabei handelte es sich um eine Dokumentation unseres Vorgehens und unserer Ergebnisse. Wir konnten dies als Gruppe abgeben. Anschließend musste ich dann noch bis zum 10.03. meine Hausarbeit für Innovations-Forum 1 schreiben.

Bis zum 31.03. folgte dann noch die Abgabe des Seminar Software Architecture: eine Dokumentation einer Softwarearchitektur.

Außerdem hatten wir bereits das erste Blockmodul des zweiten Semesters: InnoLab 2, die Fortsetzung von InnoLab 1. Dort haben wir weiter an unserer Geschäftsidee gearbeitet.

Uni HH im Winter

Mein Fazit

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem ersten Semester. Ich konnte mich in viele verschiedene Themen weiterbilden. Dadurch dass viele Veranstaltungen nach wie vor online und asychron stattfanden, konnte ich mehr Module belegen als regulär vorgesehen. Statt einiger BWL-lastiger Module hätte ich gerne die Möglichkeit gehabt, mehr IT-Module zu wählen. Auch im Vergleich zu meinem dualen Bachelor fehlt es mir in einigen Module an der praktischen Anwendung. Auch in diesem Semester gab es wieder durch die Corona-Pandemie einen Wechsel zwischen Online-, Hybrid- und Präsenz-Lehre. Dies hat aber gut funktioniert und bringt natürlich unterschiedliche Chancen und Herausforderungen mit sich. Insgesamt war das Semester im Master weniger gut planbar als im Bachelorsemester und teilweise sehr unterschiedlich stressig. Besonders die Blockseminare und die Seminare fanden „unregelmäßig“ statt und der Aufwand war weniger vorhersehbar. Ich musste sogar meinen Urlaub verschieben, da ich von einem Online-Seminar ausgegangen war, aber kurz vorher doch auf eine Präsenz-Veranstaltung umgestellt wurde. Auch war die vorlesungsfreie Zeit durch die beiden Innovations-Labore und die vielen Abgaben nicht wirklich „frei“.

Ich bin aber froh, durch die Präsenzveranstaltungen meine Kommiliton:innen kennenzulernen und mich mit ihnen austauschen zu können und besonders bei den Innovationsprozessen die kreativen Schritte sind gemeinsam vor Ort besser durchzuführen. Nachteil war allerdings die Maskenpflicht während der Veranstaltung und auch während der Klausuren.

Im zweiten Semester soll nun alles wieder in Präsenz stattfinden. Das ist für alle wieder eine Umstellung. Ich bin sehr gespannt und werde dann im Sommer einen neuen Erfahrungsbericht für dich schreiben.

Tipps zum digitalen Studieren, digitalen Klausuren und Informationen rund zur Uni Hamburg findest du hier.

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