How to start coding

Endlich programmieren lernen, aber wie? Ich probiere es aus und berichte 3 Monate lang aus Portugal darüber!

März 27, 2023

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In der Sonne arbeiten – wer hat nicht schon mal darüber nachgedacht?

Ich habe schon länger zwei Ziele: In Portugal für ein paar Monate leben und programmieren lernen. Also warum das beides nicht verbinden? Und da bin ich. In den nächsten drei Monaten werde ich mein erstes IT-Projekt umsetzen und dabei besonders meine Programmierfähigkeiten ausbauen. Aktuell sitze ich an meinem Schreibtisch mit Meerblick in Portugal und schreibe Dir diesen Erfahrungsbericht über die Hintergründe bis zur ersten vollen Woche. Für alle Eindrücke folgt mir bei Instagram.

BCG Platinion

Unterstützt wurde ich bei meinem ersten IT-Projekt von BCG Platinion. BCG Platinion ist Teil der Boston Consulting Group und ergänzt mit über 700 Digital-, Daten- und Technologieexpert:innen das Leistungsspektrum mit Technologie-Know-how.  Bei meinem Projekt werden mir einige dieser Expert:innen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

In diesem Artikel beantworte ich Dir folgende Punkte:

Was genau mache ich in den nächsten Wochen?

Vom 07. März bis 31. Mai werde ich in Portugal leben und mein erstes Projekt programmieren. Dafür habe ich mir unsere ITgirls-Website ausgesucht.

Eine Website zu programmieren bedeutet, dass ich mich viel mit dem Frontend (Was ist ein Frontend?) beschäftige. Das kann für den Einstieg sehr hilfreich sein, da man die Fortschritte direkt sehen kann.

Ich habe mich im Vorwege mit vielen Personen unterhalten, welches Projekt ich umsetzen sollte und die unterschiedlichsten Antworten erhalten. Das hat mich zunächst sehr verunsichert und ich kann mir vorstellen, dass es Dir auch so geht, wenn Du mit dem Programmieren starten willst. Lass’ Dich von den vielen Möglichkeiten und Meinungen nicht verunsichern. Suche Dir ein Projekt, dass Dir Spaß macht. Die Technologie und die genaue Umsetzung sind erstmal nebensächlich. Es geht darum, dass Du anfängst und eine hohe Lernkurve hast.

Lena am Schreibtisch in Lissabon

Beim Programmieren lernen ist besonders das Durchhaltevermögen und die Frustrationstoleranz entscheidend. Daher solltest Du ein Projekt wählen, das Dich dabei unterstützt und nicht zusätzlich belastet.

Ich habe gemeinsam mit den Expert:innen von BCG Platinion und Anni von ITgirls einen groben Plan für die zwölf Wochen entwickelt. Dieser dient als Orientierung, schränkt mich aber auch nicht ein, falls ich mir noch weitere oder andere Themen anschauen möchte. Es ist mein Projekt und meine Lernerfahrungen, sodass ich selbst entscheiden kann, woran ich gerade arbeiten möchte.

Unsere Website: Diese haben wir vor über 2,5 Jahren erstellt und könnte nun ein Update gebrauchen. Bisher ist sie in WordPress mit einem Website-Builder (Elementor) gebaut worden. Dies ist sehr hilfreich, wenn man schnell eine Website braucht oder keine Programmierkenntnisse hat. Allerdings gibt es auch viele Nachteile, wie eine Einschränkung beim Design und lange Ladezeiten der Website. Unsere Website ist natürlich auch unser Aushängeschild und daher wäre es für uns optimal, wenn wir zeigen können, dass wir diese als ITgirls selbst programmiert haben und sie optimiert ist.

Warum will ich programmieren lernen?

Ich bin Quereinsteigerin, das bedeutet, ich hatte keine Berührungspunkte mit der IT oder mit dem Programmieren in meiner Schulzeit. Nach dem Abitur habe ich BWL dual studiert und hierbei meine ersten Eindrücke in der IT sammeln dürfen. Dann traf ich die Entscheidung für einen Master im Bereich IT. Dafür musste ich nochmal Credits im Informatikbereich sammeln und studierte zwei Semester Bachelor Informatik an der Universität Hamburg. Immer wieder hatte ich Berührungen mit dem Programmieren, auch im Master gab es kleinere Programmieraufgaben. Module mit Fokus auf Programmieren habe ich jedoch nicht gewählt, weil ich das Gefühl hatte, mir fehlt die Erfahrung. Und nun? Ich habe viele Grundkenntnisse und Wissen in vielen Teilbereichen wie Softwarearchitektur, komplexe Informationssysteme und Datenbanken, aber ich kann keine Software bauen oder ein komplettes Programmierprojekt umsetzen. Diese Themen kamen leider im Studium viel zu kurz. Für mich gab es immer drei große Fragen: Wie hängt das alles zusammen, wie wähle ich die richtigen Technologien und Frameworks aus und wie nutze ich mein Wissen eigentlich in der Praxis?

Durch dieses Projekt will ich genau das lernen. Ich möchte einmal ein Projekt von Anfang bis Ende gemacht haben und die Zusammenhänge verstehen. Außerdem möchte ich allen Mädchen und Frauen genau diese Unsicherheit nehmen und ermutigen, einfach loszulegen.

Warum Portugal?

Ich bin ein großer Portugal-Fan. Ich war bereits zwei Mal im Urlaub hier und es hat mich immer sehr begeistert – gerade Lissabon und die Umgebung. Besonders mag ich die Mischung aus Strand, Stadt und Natur. Die Menschen und das Leben sind irgendwie entspannter. Auch bin ich ein großer Fan von Europa und finde, es wird von vielen noch unterbewertet. Es gibt viele Vorteile des europäischen Auslandes.

Es ist nachhaltiger, nicht so weit zu reisen. Die Standards sind vergleichbar mit Deutschland. Es ist trotzdem meist günstiger, dort zu leben. Für mich war es auch wichtig, dass es wärmer und sonniger als in Hamburg ist. Ich finde, dann startet man schon besser in den Tag.

Ich möchte schon länger eine Zeit lang im Ausland leben, da ich das nicht nach der Schule oder im Studium gemacht habe. Für mich war jetzt, vor der Masterarbeit, der richtige Zeitpunkt.

Portugal

Meine bisherigen IT-Erfahrungen

Durch mein Studium, einige Online-Kurse und Events habe ich bereits einige Grundkenntnisse im Programmieren:

  • Softwareentwicklung 1 & 2 in der Uni: Java
  • Jetbrains Academy: Python
  • Advent of Code: Python
  • Grundkenntnisse in HTML & CSS
  • Teilnahme am BCG Platinion Hackathon [Foto]

Außerdem habe ich durch das Studium ein hohes Verständnis für Logik und Konzepte, aber habe diese bisher nie praktisch angewandt.

Lena beim Hackathon

Warum kein Coding-Bootcamp?

Mein jetziges Projekt-Setup ähnelt einem Coding-Bootcamp. Warum habe ich also kein Bootcamp wie von Neue Fische, Le Wagon oder Wild Code School gemacht?

Der Hauptgrund war, dass ich schon, wie oben beschrieben, einiges an Vorerfahrung habe und das Projekt und die Zeit an meinen Kenntnisstand anpassen wollte. Coding-Bootcamps haben außerdem ein sehr straffes Programm und einen vorgegebenen Lernplan. Durch mein jetziges Vorgehen bin ich sehr flexibel und eigenständig. Trotzdem habe ich mit BCG Platinion einen Sparringspartner, der mich bei Herausforderungen unterstützt und den ich jederzeit fragen kann, falls ich mal nicht weiterkomme.

Tipp: Such Dir auch einen Mentor:in, die bereits Erfahrungen im Programmieren hat. Es kann wirklich hilfreich sein, wenn Du jemanden hast, der gemeinsam mit Dir auf einen Fehler schaut. Frage Freund:innen oder Bekannte, schreib jemandem bei Instagram oder LinkedIn oder schau mal hier: CoffeeCodeBreak

Ich habe mich für BCG Platinion entschieden, da ich bereits verschiedene Kontaktpunkte mit ihnen hatte, z.B. beim Female Mentoring Programm oder bei ihrem Hackathon. Dort habe ich mit den Mitarbeitenden von BCG Platinion immer sehr gut verstanden und hatte immer den Eindruck, dass ich immer meine Fragen stellen kann und die Kommunikation auf Augenhöhe ist. Außerdem finde ich die Mischung aus Consulting und IT spannend.

Wie sieht mein Setup aus?

Besonders wichtig für die nächsten drei Monate ist natürlich mein Arbeitsplatz. Daher hatte ich die Vermieterin gefragt, ob sie mir einen Schreibtisch zur Verfügung stellen können. Das war tatsächlich kein Problem: Mein Schreibtisch

Ich habe außerdem meinen eigenen Schreibtischstuhl mitgenommen: Mein Schreibtischstuhl

Zum Programmieren nutze ich mein MacBook Pro 14″ 2021 und einen zusätzlichen Bildschirm. Außerdem verwende ich noch folgendes:

  • Tastatur
  • Maus
  • Laptopständer
  • Steckdose

Schreibtisch in Portugal

Die erste Woche: HTML und CSS

Die erste volle Woche startete am 13. März. In dieser habe ich mir vorgenommen, die Grundlagen von HTML und CSS zu wiederholen. Ich habe HTML und CSS schon mal gelernt, aber das ist schon länger her und auch habe ich es noch nie in der Praxis angewendet.

Mein Tipp: Wenn Du Dich entschieden hast, in welche Richtung Du gehen möchtest, z.B. DevOps oder Cyber Security, kannst Du Dir hier einen Überblick verschaffen, welche Technologien und Programmiersprachen verwendet werden. Lass Dich allerdings von der Menge nicht erschlagen, Du musst nicht alles können. Es bietet Dir aber eine Orientierung und einen ersten Startpunkt und verlinkt Dir auch Lernressourcen, die Du nutzen kannst.

Ich habe mich an der Roadmap für Frontend orientiert, um meine Projektplanung zu machen. Dann habe ich mir verschiedene Online-Kurse angeschaut und mich für den Frontend Core Track bei Jetbrains entschieden. Bei Jetbrains habe ich schon mal einen Kurs gemacht und das hat mir sehr gut gefallen. Ich bin der Lerntyp, der Texte liest und dann das Gelernte in Übungen anwendet. Wenn Du gerne Videos zum Lernen schaust, kannst Du auch bei YouTube schauen. Weitere empfehlenswerte Lernplattformen sind Codeacademy und W3Schools.

In dem Jetbrains Kurs habe ich an einem Projekt für Flashcards gearbeitet. Die haben wir alle wahrscheinlich in der Schule oder im Studium schon mal verwendet. Du findest einen Eindruck davon bei Instagram und kannst Dir das Projekt auf meinem Github Profil anschauen.

Ausblick: TypeScript, Gatsby, Next.js

Natürlich könnte ich noch weitere HTML und CSS Projekte machen und weiter HTML und CSS lernen, da ich dies aber viel bei der Entwicklung der Website noch anwenden und dann nach dem Motto “learning by doing” arbeiten werde, stehen diese und nächste Woche weitere Technologien und Frameworks an. Zunächst werde ich mir JavaScript bzw. TypeScript anschauen.

Für unsere ITgirls Website wollen wir außerdem Next.js und Gatsby verwenden. Was genau das ist und wofür man es verwendet, liest du im nächsten Erfahrungsbericht!

JavaScript ist eine weit verbreitete Programmiersprache, die häufig für die Entwicklung von interaktiven Webanwendungen, Webseiten und mobilen Anwendungen verwendet wird. TypeScript ist eine von Microsoft entwickelte Spracherweiterung für JavaScript, die eine statische Typisierung bietet, um Fehler zu minimieren und den Code besser zu warten.

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