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Von AI-Pionierarbeit und Innovationsgeist: Linas Arbeit an Tech-Themen bei Bain

Lina gibt Einblicke, wie Mut für Veränderung, Neugier und ein starkes Netzwerk ihren Karriereweg geprägt haben.

Dezember 11, 2024

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Lina hat schon früh ihre Begeisterung für Innovation und Wandel entdeckt – eine Leidenschaft, die sie von der Tourismusbranche über ein Masterstudium in Data Analytics & AI bis hin zur Strategieberatung führte. Als Consultant bei einer der weltweit führenden Unternehmensberatungen Bain & Company kombiniert sie heute technisches Know-how mit strategischem Denken, entwickelt innovative AI-Lösungen und setzt sich aktiv für mehr Frauen in der Tech- und Beratungswelt ein. Im Interview erzählt Lina, wie sie Mut und Weitblick nicht nur beruflich, sondern auch bei ihrem Hobby Paragliding unter Beweis stellt.

Das ITgirl im Profil

Lina AntelmannName: Lina Antelmann
Unternehmen: Bain & Company
Position: Consultant

Liebe Lina, nach deinem dualen BWL-Studium und ersten Berufsjahren bei der TUI hast du dich entschieden, einen Master in Data Analytics & AI zu machen. Was hat dich dazu bewegt?

Während meines dualen Studiums bei der TUI habe ich viele Abteilungen kennengelernt und dabei meine Leidenschaft für Innovation und Wandel entdeckt. Besonders spannend fand ich, wie neue Technologien Veränderung antreiben. Während meiner Arbeit in der Konzernstrategie und im Innovationsmanagement habe ich gemerkt, dass fundiertes technisches Know-How heutzutage besonders wichtig ist, um Innovationen zu verstehen und diesen Wandel wirklich aktiv mitzugestalten. Der Master in Data Analytics & AI war für mich eine ideale Gelegenheit, meine Skills weiterzuentwickeln, mehr über Technologie zu lernen und gleichzeitig Abstand zu meiner bisherigen Berufserfahrung zu gewinnen, um neue Perspektiven zu entdecken.

Während deines Masterstudiums hast du durch ein Praktikum bei Bain erste Erfahrungen in der Beratung gesammelt. Wie kam es dazu und was ist dir davon besonders in Erinnerung geblieben?

Ich habe meinen Master genutzt, um verschiedene Branchen kennenzulernen. Deshalb habe ich unter anderem ein Praktikum bei SAP und eines bei Bain gemacht. Bei Bain hat mir besonders die strategische Herangehensweise an Fragestellungen gefallen. Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist der Teamspirit:

Von Anfang an war ich Bestandteil des Teams und habe einen eigenen Verantwortungsbereich bekommen – mit direktem Kundenkontakt. Diese große Verantwortung schon als Praktikantin hat mich beeindruckt und mir gezeigt, wie schnell man sich durch Unterstützung und gezielte Förderung bei Bain weiterentwickeln kann.

Was hat dich letztendlich dazu bewogen, dich für einen festen Einstieg bei Bain und gegen ein Tech-Unternehmen zu entscheiden?

Für mich war es keine Entscheidung gegen Tech-Unternehmen, sondern ein Einstieg in einen der größten Tech-Acceleratoren, in dem wir täglich Unternehmensmodelle und -strategien auf Basis neuer technologischer Entwicklungen gestalten. Während bei reinen Tech-Unternehmen oft die Technologie selbst im Zentrum der Produktentwicklung und Strategie steht, arbeiten wir bei Bain häufig mit Kundenunternehmen zusammen, bei denen die Rolle von Technologie in den letzten Jahren immer stärker zugenommen hat und es nun gilt, zusätzliche Wertschöpfungspotentiale zu identifizieren und den Einfluss auf die Gesamtstrategie zu bewerten. Genau diese Herangehensweise, alte Prozesse und Geschäftsmodelle neu zu denken, durch Innovationen voranzutreiben und alle Stakeholder auf diesem Weg mitzunehmen, hat mich überzeugt. Mein Master in Data Analytics & AI hilft mir als komplementäres Skillset hierbei sehr, tiefere Einblicke in Daten und Technologie zu bieten und gleichzeitig strategisch zu denken – eine Kombination, die sowohl mir als auch meinen Teams hilft.

Viele sehen Data Analytics und AI vor allem als technische Disziplinen. Wie empfindest du die Verbindung zwischen strategischer Beratung und Data Science?

Data Analytics und AI werden oft als rein technische Themen wahrgenommen, dabei sind sie eng mit anderen Bereichen verbunden. In der Beratung spielen Daten eine immer größere Rolle: Sie helfen uns, tiefere Einblicke zu gewinnen und bessere Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig werden auch unsere Projekte immer analytischer. Ich sehe mich oft als Übersetzerin zwischen Technologie und Business – diese Schnittstelle wird in Zukunft noch wichtiger werden.

Lina Antelmann

In deiner Zeit bei Bain hast du die ersten AI-Cases mitentwickelt und implementiert. Welchen Herausforderungen und Erfolgen bist du dabei begegnet?

Bei einem meiner ersten Projekte ging es darum, Potenziale von Generative AI für ein großes Unternehmen zu identifizieren und erste Use Cases umzusetzen. Eine Herausforderung dabei war, dass Generative AI noch Neuland war. Es gab oft keine standardisierten Prozesse, besonders was Datenschutz oder Risikomanagement betraf. Aber genau das machte diese Projekte so spannend.

Wir haben innovative Lösungen entwickelt, mit denen wir in der Branche Pionierarbeit geleistet haben.

Dem Kundenchatbot beispielsweise beizubringen, wie er auf eine Chat Nachricht reagieren soll, welche Begrifflichkeiten er nutzen oder vermeiden soll, wann er Emojis verwenden soll und wann nicht, sind in der Theorie ganz banale Konzepte. Aber in der Praxis haben sie mich schon vor die ein oder andere Herausforderung gestellt. Hier helfen bewährte Mittel häufig nicht, um ein Problem zu lösen. Man muss selbst kreativ werden und einen neuen Weg finden.

Das Netzwerk Women at Bain spielt eine zentrale Rolle in der Förderung von Frauen bei Bain. Wie hat dich das Netzwerk bisher unterstützt?

Die Women at Bain Initiative fördert Chancengleichheit und unterstützt Frauen dabei, ihren individuellen Weg bei Bain und darüber hinaus zu gestalten. Das Netzwerk organisiert lokale und globale Events, bei denen man sich inspirieren lassen und Erfahrungen teilen kann. Besonders wichtig finde ich die zahlreichen Role Models innerhalb des Netzwerks. Sie zeigen, wie vielseitig Karrierewege aussehen können - sei es als Frau im Tech-Bereich oder als Mutter in einer Führungsposition. Sich auf diese starke Community stützen zu können, ist in einem so schnelllebigen Berufsumfeld unglaublich wertvoll.

Welche Entwicklungen wünschst du dir für die Zukunft für Frauen in der Consulting- und Techbranche?

Ich wünsche mir mehr Transparenz seitens der Unternehmen: Tech wird oft als „Blackbox" wahrgenommen, weshalb es mehr Informationen über die vorhandenen Möglichkeiten und die erforderlichen Fähigkeiten braucht. Wichtig ist auch, dass noch mehr Gelegenheiten geschaffen werden, um Unternehmen und Aufgaben in diesem Bereich besser kennenzulernen.

Darüber hinaus möchte ich Frauen ermutigen, sich einfach auszuprobieren und ihren Weg in diese Branche zu finden. Tech bietet so viele Möglichkeiten, die noch nicht alle erkannt haben – wer mutig ist, kann hier wirklich etwas bewegen.

Was würdest du Studentinnen und Schülerinnen als erste Schritte empfehlen, um einen Einstieg in das Thema Tech zu finden?

Der wichtigste Schritt ist, es einfach auszuprobieren! Tech ist unglaublich vielfältig, und es gibt für jede:n eine passende Rolle – vom Coden bis zum Projektmanagement. Sprich mit Leuten aus der Branche, mach Praktika und finde heraus, was dich begeistert.

Sobald du ein Ziel vor Augen hast, kannst du dir die Skills aneignen, die du dafür brauchst. Mentor:innen können dabei eine wichtige Rolle spielen. Ich habe gelernt, wie hilfreich es ist, aktiv auf Role Models oder erfahrene Kolleg:innen zuzugehen und sie gezielt um Unterstützung zu bitten. Oft reicht schon ein ehrliches Gespräch, um neue Perspektiven zu entdecken und den nächsten Karriereschritt klarer zu sehen.

Lina Antelmann

Neben deiner Arbeit bei Bain begeisterst du dich auch privat für Innovationen, insbesondere mit sozialem oder ökologischem Mehrwert. Gibt es aktuelle Entwicklungen oder Projekte, die du spannend findest?

Ich interessiere mich besonders für Green Tech und den Einsatz von Technologien wie Blockchain, um Systeme fairer zu gestalten. In meiner Masterarbeit habe ich untersucht, wie Blockchain in Ländern wie Nigeria die nachhaltige Energieversorgung durch Solaranlagen transparenter und korruptionsfreier machen kann. Mich fasziniert, wie Technologie genutzt werden kann, um echte gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen.

Dein Hobby ist Paragliding – ein Sport, der Mut und Weitblick erfordert. Siehst du Parallelen zwischen deiner Leidenschaft für Paragliding und deiner beruflichen Arbeit?

Absolut. Paragliding lehrt Geduld, Resilienz und den Umgang mit Unsicherheit – Eigenschaften, die auch im Job wichtig sind. Oft muss man Risiken eingehen, ohne genau zu wissen, was kommt, um letztlich „aufzusteigen" – in der Luft und im Job. Und manchmal läuft nicht alles wie geplant – dann heißt es, wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen.

Lina Antelmann

Linas Weg verdeutlicht, wie Mut für Veränderung, Neugier und ein starkes Netzwerk den Unterschied machen, und, dass der so vielfältige Tech-Bereich für jede:n eine passende Rolle bieten kann. Mit Initiativen wie dem Women at Bain Netzwerk und vielfältigen Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten fördert Bain Diversität und technologische Expertise innerhalb des Unternehmens. Du hast Lust auf weitere Einblicke in die Arbeit als Berater:in, die Unternehmenskultur und die Karrieremöglichkeiten bei Bain? Dann schau gerne auf dem Bain Instagram Account oder der Website vorbei.

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